Calico

Calico Cover
Calico – Cover / Foto: Ravensburger

Katzen in orange, schwarz und weiß,
diese Färbung auch Calico heißt.
Dennoch sieht man auf dem Cover bloß,
ein orangenes Kätzchen ganz groß.
Dafür ist die Decke darunter bunt verziert,
ihr wisst nun schon alles, was in Calico passiert.
Ein jeder seine eigene Decke gestalten soll,
Katzen finden die Muster ganz toll,
das menschliche Auge die Farben mag,
wem gelingt der beste Punktertrag?

Spielmaterial:

Das Spielmaterial ist sehr hochwertig. Die Spielertableaus sind mehrlagig, dadurch liegen die vielen Stoffplättchen gut darin und geraten nicht zu schnell durcheinander, wenn man mal ungeschickt dagegen kommt. Von diesen sind drei Sets mit 36 unterschiedlichen Kombinationen der sechs Farben und Muster enthalten.

Calico Detailansicht
Calico – Detailansicht / Foto: Brettspielpoesie

Alle enthaltenen Stanzteile, wie Aufgaben-, Kilt-, Katzen- und Knopfplättchen sind ordentlich dick und fühlen sich gut in der Hand an. Lediglich der Stoffbeutel ist nicht ideal. Er ist eher schmal und lang, darin lassen sich die Plättchen nur schwer mischen und herausziehen. Zudem ist er schlicht farblos, im Gegensatz zu dem originalen Stoffbeutel mit pinkem Calico-Print. Die Anleitung ist gut strukturiert und unterstützt hervorragend dabei, das Spiel zu erlernen.

Spielmechanismus:

Das zu Beginn leere Spielertableau eines jeden Spielers soll im Laufe jeder Partie vervollständigt werden, um einen bunten Quilt herzustellen, auf dem sich Katzen gerne nieder lassen. Zu diesem Zweck platziert ein Spieler am Zug einfach eines der zwei Plättchen von der eigenen Hand und wählt im Anschluss ein Neues aus der offenen Auslage, welche im Anschluss wieder aufgefüllt wird.

Calico Spielertableau
Calico – Spielertableau / Foto: Brettspielpoesie

Es gibt keinerlei Anlegeregeln, die Spieler sind bei der Platzierung völlig frei. Wer jedoch punkten möchte, sollte bestimmte Vorgaben erfüllen. Da gibt es die Katzen, die mit Symbolen angelockt werden können, wenn eine bestimmte Anzahl von Plättchen mit dem geforderten Symbol zusammenhängend oder in vorgebender Anordnung ausliegt. Man selber erfreut sich mehr an den Farben, daher gibt es einen farbigen Knopf, sobald mindestens drei gleichfarbige Plättchen zusammenhängend ausliegen. Und dann sind da noch drei Aufgabenplättchen, die bestimmte Anordnungen von Farben und/oder Mustern um sie herum belohnen. Man kann sich dabei auf Farben oder Muster konzentrieren, wird beides beachtet ist eine höhere Punktzahl zu erzielen.

Calico Spielsituation
Calico – Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Für die ersten Partien gibt die Anleitung die Platzierung dreier Aufgabenplättchen vor, später ziehen die Spieler vier, von denen sie drei wählen, um sie auf die vorgegebenen Plätze zu platzieren. Die Familienvariante verzichtet gar ganz auf die Beachtung der Aufgaben, dabei wird nur mit Katzen und Knöpfen gespielt.

Spielende:

Die Partie endet, wenn alle Spielertableaus vollständig mit Plättchen bedeckt sind. Ein kleiner Wertungsblock hilft dabei die folgende Wertung durchzuführen. Es gibt, wie oben schon beschrieben, Punkte für Knöpfe, Katzen und erfüllte Aufgaben. Wer insgesamt die meisten Punkte erzielen konnte, hat das gewinnbringende Quilt zusammengestellt.

Spieleranzahl:

Jeder puzzelt nur auf seinem eigenen Tableau, das spielt sich auch so solitär, wie es klingen mag. Konkurrenz gibt es lediglich um die Plättchen aus der Auslage, ansonsten spielen die Spieler eher nebeneinander her. Da verwundert es nicht, dass Calico auch solo gut funktioniert, wobei lediglich die Auslage anders bestückt wird. Optional lässt sich dabei, sowie im Spiel zu zweit, ein Set aus Stoffplättchen entfernen, damit jedes Plättchen gleicher Farbe und Muster für nur noch zwei Mal zur Verfügung steht.

Calico Solo
Calico – Solospiel / Foto: Brettspielpoesie

Glücksfaktor?

Es fühlt sich tatsächlich ein wenig gegensätzlich an: Einerseits gibt es hier so viel zu beachten und durchzuplanen, andererseits ist man dem Glück schon ganz ordentlich ausgeliefert. Schließlich sind da nur drei Plättchen in der Auslage und man hat nur zwei auf der Hand, von denen immer eines auszuspielen ist. Ich finde es zwar durchaus spannend aus den begrenzten Möglichkeiten das Beste herausholen zu müssen, wünsche mir aber hin und wieder doch eine Mechanik, die für etwas mehr Dynamik bei der Auslage sorgt. Es kann einfach passieren, dass sich keiner für bestimmte Plättchen interessiert und diese über mehrere Runden einfach liegen bleiben und sich nur eines immer wieder ändert. Das trübt den Spielspaß ein wenig.

Meinung:

Man muss wirklich kein Katzenmensch sein, um mit Calico Spaß zu haben. Allerdings sollte man darauf gefasst sein, dass es eher ruhig am Spieltisch zu geht, da jeder vor sich hin grübelt und höchstens mal jemand empört aufschreit, wenn ein lukratives Plättchen vor der Nase weggeschnappt wird. Mir gefällt diese Knobelaufgabe sehr, die einen immer wieder vor Herausforderungen stellt. Zu gerne möchte ich immer alles erreichen und es fällt mir jedes Mal aufs Neue schwer zu akzeptieren, dass dies (meist) einfach nicht funktionieren kann. Man muss lernen “loszulassen” und aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen.

Eine Partie Calico lässt sich nicht vollständig durchplanen. Es muss auf die geringe Plättchenauswahl reagiert werden. Dabei bleibt es nicht aus, immer wieder umzudenken, neue Pläne zu schmieden und auf weitere, passende Plättchen zu hoffen. Nur um dann im schlimmsten Fall erneut umplanen zu müssen. Jede Partie endet jedoch mit einem sehr positiven Spielgefühl, denn jeder wird punkten, ob nun über Katzen, Knöpfe, Aufgaben oder eine Kombination davon. Alle beenden die Partie mit einer bunten Quilt-Decke, haben etwas erschaffen und erhalten dafür eine Belohnung. Wer noch mehr erreichen möchte, kann auch um Fortschritte spielen. Entweder in Partien nach normalen Regeln oder gar mit zusätzlichen Einschränkungen. Wer dabei eine bestimmte Punktzahl oder vorgegebene Aufgaben in Bezug auf Katzen, Knöpfe oder Aufgaben erreicht, darf sich einen Erfolg in der Anleitung markieren. Zu guter Letzt warten noch zehn Szenarien auf die Spieler, bei denen bei vorgegebenem Aufbau bestimmte Aufgaben zu erfüllen sind. Ich mag es solche Herausforderungen angeboten zu bekommen, bei mir führt dies zu zusätzlichem Wiederspielreiz.

Fazit:

Calico wirkt optisch so niedlich und friedlich, doch hinter dieser zuckersüßen Fassade steckt ein knallhartes Knobelspiel. Durch den einfachen Spielablauf und die diversen Möglichkeiten zugänglicher oder kniffeliger, konfrontativer oder harmonischer zu spielen, eignet es sich in meinen Augen dennoch für ganz unterschiedliche Spielertypen.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Ravensburger
Autor(en): Kevin Russ
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
Dauer: 30 – 45 Minuten

Vielen Dank an Ravensburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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