Mandala Stones

Mandala Stones Cover
Mandala Stones Cover / Foto: Board & Dice

Allerlei Muster in bunten Farben,
sollte ein jedes Mandala haben.
Viele Künstler darauf vertrauen,
Mandalas helfen Stress abzubauen.
Dabei lässt sich gut entspannen,
sie bringen einen auf andere Gedanken.
Wird dieser Zustand etwa auch erreicht,
wenn man sich bei Mandala Stones vergleicht?

Spielmaterial:

Die beiden zentralen Spielbretter sind aus dickerem Karton, sie dienen zur Ablage der Mandalasteine. Diese etwa 100 Stück liegen gut in der Hand und zeigen jeweils eines von zwei Mustern und eine von vier Farben. Um sie beim Spielaufbau zufällig ziehen zu können, liegt ein Stoffbeutel bei. Vier hohe, längliche Holzspielsteine zeigen dieselben Muster wie die Mandala-Steine. Jeder der bis zu vier Spieler erhält ein Spielertableau mit einem Punkte-Marker aus Holz und einem +50-Plättchen. Die Spielertableaus sind aus dünner Pappe, dadurch liegen sie eben auf dem Tisch und wellen sich keineswegs. Neben vier beidseitig unterschiedlich bedruckten Übersichtskarten sind noch zehn Aufgabenkarten enthalten.

Mandala Stones Steine
Mandala Stones – Steine / Foto: Brettspielpoesie

Spielmechanismus:

Alle Mandala-Steine gelangen zu Beginn in 4er-Stapeln auf den gemeinsamen Spielplan, die Holzsteine werden dazwischen platziert. Reihum sind die Spieler am Zug, um eine von zwei Aktionen auszuführen: Sammeln oder werten. Um Steine einzusammeln wird ein Holzstein versetzt, es dürfen dann alle angrenzenden Steine mit dessen Muster genommen werden, die nicht blockiert sind, weil ein anderer Holzstein daneben steht. Im Uhrzeigersinn werden diese nicht blockierten Steine eingesammelt und aufeinander gestapelt, um sie dann auf einen freien Platz des eigenen Tableaus zu platzieren.

Mandala Stones Spielsituation
Mandala Stones – Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Die Reihenfolge ist entscheidend für die zweite Option, die Wertung. Sobald die obersten Steine von mindestens zwei Stapeln dieselbe Farbe zeigen, führen alle diese Stapel zu Punkten. Für jeden der fünf Stapel gilt eine andere Wertung. Manches Mal sind unterschiedliche Höhen aller Stapel interessant, mal die konkreten Positionen des zu wertenden Steins und mal die Anzahl unterschiedlicher Farben im Stapel. Danach erweitern die obersten Steine der soeben gewerteten Stapel das Mandala auf dem Mandala-Spielplan, dadurch lassen sich sie aufgedruckten Zusatzpunkte aktivieren. Für eine Wertung können notfalls auch beliebige Stapel herangezogen werden, um genau einen Punkt für jeden obersten Stein zu erhalten. Doch das ist in der Regel weit weniger als die Farbwertung einbringt.

Mandala Stones Spielertableau
Mandala Stones – Spielertableau / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Das Spielende wird eingeläutet, sobald das gemeinsam erzeugte Mandala eine bestimmte Länge, abhängig von der Spielerzahl, erreicht hat. Die laufende Runde wird noch beendet, sodass alle Spieler gleich viele Züge hatten. Anschließend entscheiden sich alle eine ihrer beiden Aufgabenkarten zu werten, bevor die Punkte verglichen werden, um den Sieger zu ermitteln. Diese Karten beziehen sich auf den Zustand des eigenen Spielertableaus bei Spielende. Manche belohnen Muster oder Farben, andere verlangen eine bestimmte Anzahl von Mandala-Steinen.

Spieleranzahl:

Spielen weniger Spieler mit, beenden auch weniger Steine auf dem Mandala-Spielbrett die Partie, das skaliert gut. Mandala Stones spiele ich am liebsten im direkten Duell zu zweit, dann ist es ein hin und her ohne lange Wartezeit. Bei mehr Spielern kann sich eine Runde ziehen, da nicht viel planbar ist ohne die genaue Auslage zum Zeitpunkt des eigenen Zuges zu kennen. Dann lässt sich auch schlechter voraussehen wie die Holzsteine stehen und welche Optionen sich bieten.

Glücksfaktor?

Fast alle Informationen sind bei Mandala Stones offen. Ich kann jederzeit ablesen, welche Optionen das Einsammeln von Steinen nachfolgenden Spielern ermöglicht und wie deren Auslage aussieht. Das lässt einschätzen wann die Mitspieler Wertungen auslösen. Etwas Glück kommt durch die Aufgabenkarten hinzu. Von diesen erhalten die Spieler immerhin zwei, um eine bei Spielende für die Wertung auszuwählen. Dennoch sind die Aufgaben unterschiedlich leicht zu erreichen. Auch wenn sie mit maximal zehn Punkten nur einen Teil der gesamten Punkteausbeute ausmachen, sollten sie nicht komplett vernachlässigt werden. Denn diese Punkte können eine Partie entscheiden, wenn die Spieler zuvor auf Augenhöhe Punkte ansammeln konnten.

Meinung:

Die Steine fühlen sich gut in der Hand an, das Material macht optisch was her und lädt zum Losspielen ein. Doch leider sind die beiden Muster recht ähnlich. Vor allem auf den gelben Steinen ist das Muster je nach Beleuchtung nicht optimal zu unterscheiden. Auch lila und pink halte ich nicht für die beste Wahl, um die Steine ideal voneinander zu unterscheiden.

Man sollte sich vom Titel nicht in die Irre leiten lassen. Während Mandalas dazu dienen sollen Stress abzubauen, ist Mandala Stones ein abstraktes Spiel, bei dem jeder Zug wohl überlegt sein sollte, um die eigenen Punkte zu maximieren. Das kann schon etwas stressen, zum Entspannen eignet es sich hingegen weniger gut. Spielerisch weiß es aber durchaus gefallen, vor allem zu zweit.

Mit jedem Versetzen eines Holzsteins werden neue Optionen für nachfolgende Spieler eröffnet, dadurch wird es zu einem gegenseitigen Belauern. Beim Einsammeln der Steine sollte vorausschauend geplant werden, um auch gleich folgende Wertungen ideal vorzubereiten. Es reicht nicht alleine, dieselbe Farbe jeweils ganz oben zu haben. Nach der Wertung sind die Ebenen darunter interessant, lukrativ wäre es wenn diese wieder dieselbe Farbe zeigen, um direkt eine weitere Wertung auszulösen. Nicht immer ist es gewünscht möglichst viele Steine einzusammeln, es gibt Plätze auf denen der unterste Stein die meisten Punkte einbringt. Wenn der Plan aufgeht, fühlt es sich enorm belohnend an, durch die kleinen Wertungen viele Punkte sammeln zu können.

Vor allem durch die Zusatzpunkte des Mandalas entsteht ein kleines Wettrennen, wem es besser gelingt die Wertungen zum richtigen Zeitpunkt auszuführen. Was wiederum einige Vorausplanung benötigt. Ich mag diese Knobelaufgabe, deren Ziel es ist die Nase immer ein Stück weit vorn zu haben. Das bedeutet allerdings auch, dass viel und lang gegrübelt werden kann. In den letzten Zügen der Partie kann es daher zu viel Rechnerei kommen, welche Option so kurz vor Schluss die meisten Punkte einbringt. Insgesamt sind die Partien aber eher flott gespielt, im Anschluss folgt nicht selten direkt eine Revanche.

Fazit:

Wer abstrakte Spiele mit hochwertigem Material mag, der sollte unbedingt einen Blick auf Mandala Stones werfen. Trotz einfacher Regeln mit wenigen Optionen bietet dieses Spiel eine angenehme Spieltiefe. Die belohnenden Wertungen führen zu einem positiven Spielgefühl, welches immer und immer wieder erlebt werden möchte, auch wenn es wenig Abwechslung bietet.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Board & Dice / Kobold Spieleverlag
Autor(en): Filip Glowacz
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 30 Minuten

Vielen Dank an Board & Dice für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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