Project L

Project L Cover
Project L Cover / Foto: Asmodee

Da, dadada, dadada,
dadada, dadada,
dada, dada, dadaaa,
da, dada, daaa, dada, daaa,
dada, dada, daaa,
dada, dada, dada, daaa,…

Spielmaterial:

Die Schachtel ist komplett schwarz gehalten, darauf ist lediglich der Titel Project L zu lesen. Das blaue L ist dreidimensional und lässt erahnen was enthalten ist: Viele bunte Polyomino-Teile, wie man sie aus Tetris kennt. Daher auch die Titelmusik als Einleitung, denn sobald ich Project L spiele oder auch nur daran denke, läuft diese Melodie in meinem Kopf ab.

Project L Puzzle-Steine
Project L Puzzle-Steine / Foto: Brettspielpoesie

90 Polyomino-Steine sind enthalten, jeweils zehn in den neun verschiedenen Formen und Farben. Dazu kommen über 50 kleine “double-layer” Tableaus, unterteilt in einfache und schwerere mit weißer bzw. schwarzer Rückseite. Vier dünne, schmale Spielertableaus beschreiben den grundsätzlichen Spielablauf und bieten Anlegeflächen für vier aktive und den Stapel erledigter Puzzle-Tableaus. Ich mag die Farbgebung mit den schwarz-weißen Puzzle-Tableaus als Kontrast zu den knallig bunten Farben der glänzenden Puzzleteile.

Spielmechanismus:

Auch wenn ich bei Project L immer an Tetris denke, hat das Spielprinzip eigentlich nur wenig damit gemein. Es fallen keine Puzzle-Teile herunter und es verschwinden keine, wenn Reihen vollständig belegt sind. Stattdessen gibt es viele kleine Puzzle-Aufgaben, bei denen in Tableaus die freie Fläche in der Ausbuchtung vollständig belegt werden soll. Die Puzzle-Teile sind nach Größe in vier Level unterteilt. Jeder Spieler beginnt nur mit einem Stein der Level 1 und 2 und versucht diesen Pool an Puzzlesteinen im Verlauf der Partie zu vergrößern, um damit möglichst effektiv die Puzzle-Tableaus zu befüllen.

Project L Spielsituation
Project L Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Pro Zug dürfen genau drei aus den fünf möglichen Aktionen ausgeführt werden, in beliebiger Kombination, auch mehrfach dieselbe. Eine Option ist es, ein offen ausliegendes Puzzle-Tableau zu nehmen, jedem Spieler stehen dafür vier Plätze zur Verfügung. Die weißen Tableaus zeigen kleinere Puzzle-Flächen, keine oder nur wenige Punkte, dafür große Puzzle-Steine als Belohnung. Die schwarzen zeigen eine größere Puzzle-Fläche für mehr Punkte, dafür nur kleinere Steine.

Project L Spielertableau
Project L Spielertableau / Foto: Brettspielpoesie

Weitere Aktionsmöglichkeiten erlauben es einen kleinen Level 1-Stein zu nehmen, einen Stein gegen einen des höheren Levels einzutauschen oder einen einzelnen Stein auf einem eigenen Puzzle-Tableau zu platzieren. Mit der Meister-Aktion lässt sich sogar in jedes Tableau ein Puzzle-Teil platzieren, diese Option ist jedoch nur ein einziges Mal pro Zug nutzbar und alle dabei verwendeten Puzzle-Teile müssen zu Beginn der Aktion bereits zur Verfügung stehen.

Project L Spielsituation
Project L Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Ist der schwarze Puzzle-Stapel leer, endet die Partie nach der laufenden und einer weiteren Runde. Übrige Puzzle-Teile dürfen noch in ungelöste Puzzle-Tableaus platziert werden, um die Punkte zu erhalten. Allerdings kostet jedes auf diese Weise platzierte Puzzle-Teil auch einen Punkt. In dieser Phase als Belohnung erhaltene Puzzle-Teile dürfen nicht mehr verbaut werden. Im Anschluss zählen die Spieler die Punkte auf all ihren gelösten Puzzle-Tableaus. Die Steine sind nun nichts mehr wert, sie gelten höchstens als zweiter Tie-Breaker, wenn alle am Gleichstand beteiligten Spieler auch gleich viele Puzzle lösen konnte.

Spieleranzahl:

Die Spielerzahl bestimmt die zu verwendende Anzahl schwarzer Puzzle-Tableaus. Selbst zu viert werden nicht alle verwendet, so können auch erfahrene Spieler nicht genau wissen, welche Puzzle noch kommen. Das Spielprinzip selbst ist eher solistisch, jeder puzzelt auf seinen eigenen Tableaus. Interaktion entsteht nur durch die gemeinsam genutzte Auslage der verfügbaren Puzzle-Tableaus, in der sich die Spieler gewünschte Puzzle-Teile wegnehmen können. Dies geschieht aber meist eher unbewusst, denn jedes Puzzle-Tableau will man auch zügig erfüllen können und benötigt entsprechende Steine.

Glücksfaktor?

Das Glück kann schon einen gewissen Einfluss auf eine Partie Project L haben. Zu Beginn hilft es natürlich solche Tableaus zu nehmen, die mit den Startsteinen gut zu befüllen sind, um den Pool zügig zu erweitern. Wenn solche nicht bei allen Spielern zur Verfügung stehen, haben diese eher einen Nachteil. Trotz der Auslage von immer acht Tableaus kann das wirklich unglücklich verlaufen. Abgesehen davon sind alle Informationen offen und für alle einsehbar.

Meinung:

Project L hat einen hohen Aufforderungscharakter, die schlichte Schachtel macht neugierig und das Spielmaterial sieht im wahrsten Sinne des Wortes zum Anbeißen aus. Doch auch das Spielprinzip schafft es zu begeistern. Bei diesem Puzzle-Spiel steht das Puzzeln selbst gar nicht so sehr im Vordergrund, viel mehr der Aufbau des Puzzle-Stein-Pools und die geschickte Verwendung der möglichen Aktionen. Besonders die Meister-Aktion will wohl überlegt sein, um das Füllen der Tableaus gezielt zu pushen. Die Puzzle-Teile sind bei Spielende erst mal nichts wert, daher braucht es nicht mehr, als die, die zur Erfüllung der parallelen Aufgaben erforderlich ist. Ich mag diese Knobelaufgabe, auch wenn ich dabei meist eher das Nachsehen habe. Dennoch habe ich Spaß an den Partien, dazu führt sicherlich auch der Umstand, dass es für jedes erfüllte Tableau eine Belohnung gibt.

Fazit:

Project L fordert nicht nur optisch zum drauf Losspielen auf, das Spielprinzip schaffte es bei uns auch regelmäßig zu begeistern. Vor allem auch weniger erfahrene Spieler fühlen sich dabei wohl, denn die einfachen Regeln ermöglichen einen schnellen Einstieg.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Boardcubator / Vertrieb: Asmodee
Autor(en): Jan Soukal, Michal Mikeš, Adam Spanel
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
Dauer: 30 Minuten

Vielen Dank an Asmodee für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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