4. KOSMOS BlogBistro

Es war ein Jahr vor der Corona Pandemie, als der Kosmos Verlag im Frühjahr erstmals zum BlogBistro einlud. Damals versammelten sich diverse Blogger in Frankfurt, um einen ersten Einblick in das Spielsystem der Adventure Games zu erhalten. Ich konnte damals leider nicht dabei sein. Im darauffolgenden Jahr schwenkte man aufgrund der gerade erst aufgekommenen Corona-Pandemie kurzerhand um und lies dieses Event digital stattfinden, um das familientaugliche Legacy-Spiel My City vorzustellen. Dies ermöglichte noch viel mehr Personen die Teilnahme.

Auch wenn ich persönliche Treffen vor Ort sehr schätze, so bietet diese digitale Herangehensweise doch auch ganz neue Möglichkeiten. Und sei es nur mal in die Wohn- und Spielezimmer der anderen linsen zu können. Ein Jahr später versammelte man sich wieder in eine Zoom-Konferenz, dieses Mal um gemeinsam Die Abenteuer des Robin Hood kennen zu lernen. Der zweite Titel bei diesem Event, der von der Spiel des Jahres-Jury im entsprechenden Jahrgang zum Spiel des Jahres nominiert wurde, wie mir gerade auffällt. Nach einem Jahr Pause gab es dieses Jahr nun die vierte Ausgabe des Kosmos BlogBistro, von der ich euch berichten möchte.

Nur zwei Stunden waren eingeplant, um Einblicke in drei Neuheiten zu geben. Ein straffes Programm also. Damit man sich an diesem Freitagabend nicht auch noch um die Verpflegung kümmern musste, hat Kosmos auch ein direkt ein riesiges Knabberpaket mitgeschickt.

Noobs im Weltall

(Autoren: Johannes Krenner und Markus Slawitschek)

Noobs im Weltall ist ein kooperatives Kartenspiel, bei dem die Spieler als unerfahrene Astronauten auf eine Weltallmission geschickt werden, um acht Missionen zu meistern. Doch wissen sie eigentlich nicht so recht, was sie dort zu tun haben. Man gut, dass die zu erledigenden Aufgaben auf den Karten stehen und man in diesem Spiel auch ganz offen über seine Handkarten reden darf. Oder besser gesagt über die eigenen Handkarten reden sollte, denn nur so lassen sich die gestellten Aufgaben gemeinsam lösen.

Sämtliche Karten eines Kapitels werden zufällig auf alle Personen aufgeteilt, um insgesamt acht Missionen zu erfüllen, welche die Spieler mit immer komplexeren Aufgaben fordern. Die meisten dieser Aufgaben sind relativ konkret, aber durch die verteilten Hinweise dennoch gewissermaßen fordernd zu lösen. In späteren Kapiteln sind auch schon mal kreativere Lösungsansätze gefragt.

Noobs im Weltall Kartenhand
Noobs im Weltall Kartenhand / Foto: Brettspielpoesie

Wir waren an diesem Abend nur zu dritt, was vermutlich nicht die optimale Spielerzahl ist. Denn es wird einfacher, wenn Spieler mehrere Karten einer Aufgabe selbst auf der Hand haben, weil man dann in der Regel weniger kommunizieren muss und sich die Fehleranfälligkeit verringert. Das Spiel ist nach dem Beenden aller Missionen, die bei uns im Schnitt 10 Minuten dauerten, durchgespielt. Auch wenn man sich an die genauen Ergebnisse nach einiger Zeit vielleicht nur bedingt erinnert, so gehört das Entdecken der Aufgaben doch irgendwie zum Spielerlebnis dazu. Ein Nachfolger ist mit Noobs über Bord allerdings bereits angekündigt.

Zu fünft würde ich der Spielidee sicherlich noch eine Chance geben, auch wenn mich Noobs im Weltall nicht vollständig überzeugen konnte. Die Aufgaben waren insgesamt relativ leicht zu lösen, es waren keine überraschenden Rätselumsetzungen, sondern eher wohl bekannte. Der Clou daran ist eben mit den geteilten Informationen gemeinsam zu arbeiten, aber das ging bei uns zu dritt halt etwas unter. Von daher blieben wir eher mit einem Schulterzucken zurück und freuen uns mehr auf das nächste Exit, welches einen für einen ähnlichen Zeitraum unterhält, sich aber von den zu lösenden Aufgaben her für uns kreativer anfühlt.

Pacifica

(Autoren: Martin Kallenborn und Matthias Prinz)

Nur kurz vorgestellt wurden im Anschluss die Hauptmechanismen von Pacifica, dem neuesten Titel der Spiele für Zwei-Reihe vom Kosmos Verlag. Es war nicht vorgesehen, diesen Titel im Rahmen des Blog Bistro zu spielen, da sich ja Gruppen von mindestens drei Personen für Noobs versammeln sollten. Es gab aber einen kurzen Regelüberblick. Ziel dieses Spiels besteht darin gemeinsam die Unterwasserstadt Pacifica zu neuem Glanz zu führen, in dem jeder eine Hälfte der Stadt ausbaut.

Pacifica Spielsituation
Pacifica Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Durch das Ausspielen von Karten in die eigene Spielhälfte versucht man ausreichend Symbole zu aktivieren, die einem sogenannte Idole einbringen. Diese können zwischen den Spielern hin und her wechseln und es gewinnt wer zuerst fünf davon besitzt oder drei auf höchster Stufe, die dann gesichert sind und nicht mehr den Besitzer wechseln. Man kann dabei in die Breite gehen und möglichst viele Kartenarten ausspielen oder sich auf wenige konzentrieren, um sich dort die Mehrheit früh zu sichern. Manche Karten bieten noch Sondereffekte, wodurch ich gespannt darauf bin dieses Spiel weiter zu erkunden.

Wömmeln

(Autor: Paul Schulz)

Mit Wömmeln hat Kosmos aktuell ein Spiel im Programm, bei dem theoretisch beliebig viele Spieler dabei sein können. Daher eignete es sich gut, um zum Abschluss der Veranstaltung noch ein gemeinsames Erlebnis zu bekommen. Als Brettspielpoetin liebe ich eigentlich alle Spiele, in denen man mit Wörtern oder Buchstaben hantieren muss. Und als ich auf der Spielwarenmesse erstmals von Wömmeln erfuhr, war ich auch recht angefixt. Die Aufgabe besteht darin in zehn Runden passende Wörter zu bestimmten Vorgaben zu finden. Die dafür benötigten Buchstaben umkreist man dafür in seinem eigenen Buchstabengitter und muss diese anschließend verbinden. Die Verbindungslinien dürfen später nicht gekreuzt werden, man schränkt sich also mit jedem gefundenen Wort etwas mehr ein.

Wömmeln Spielmaterial
Wömmeln Spielmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Wer zuerst ein passendes Wort hat, startet einen Timer und setzt die anderen damit unter Druck. Und genau diesen Druck mag ich nicht. Ich möchte Worte finden, die perfekt zur Vorgabe passen und deren Buchstaben auf meinem Zettel möglichst nah beieinander liegen. Das gelingt mir in der Kürze der Zeit aber meist einfach nicht. Oft kommt mir ein passendes Wort in den Sinn, doch dann fehlt noch genau ein Buchstabe und ich fühle mich plötzlich wie gelähmt, da mir dann kein anderes Wort mehr einfallen möchte. Und das frustriert leider mehr, als dass es mich anspornt beim nächsten Versuch erfolgreicher zu sein.

Fazit

Vielen Dank an den Kosmos Verlag und die erneute Möglichkeit in gemütlicher Runde erste Eindrücke der Frühjahrsneuheiten sammeln zu können. Die Veranstaltung war dieses Jahr zwar kurz, aber dennoch informativ und erlebnisreich. Schön, das neben den Redakteuren auch Autoren sich die Zeit genommen haben, ihre Spiele vorzustellen und für Fragen bereit zu stehen.

Welches dieser drei Spiele interessiert euch denn am meisten? Schreibt mir gerne in die Kommentare worauf ihr euch besonders freut und warum.

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