Riga

Riga Cover
Cover / Foto: Ostia Spiele

Über die Kartenspiele der Ostsee-Reihe des Ostia Verlags habe ich euch bereits in einer Brettgeschichte erzählt. Nun wurde der dritte Teil von Autor Stefan Risthaus mit dem Titel Riga produziert und an die Unterstützer ausgeliefert. Wer beim Crowdfunding nicht dabei war, kann es spätestens auf der Spiel’17 in Essen erwerben. Bis dahin ist es am kommenden Wochenende bei Stadt, Land, Spielt! in der Stadtbücherei Braunschweig oder Anfang Oktober bei Modell, Hobby, Spiel in Leipzig zu erwerben. Statt wie beim Vorgänger Tallin, wo die Spieler als aufstrebende Bürger versuchten, bei den drei großen Berufsständen Ansehen zu erlangen, versuchen die Spieler in Riga als Handelsfamilie Fuß zu fassen. Wir haben das Spiel nun etwas ausgiebiger unter die Lupe genommen und gespielt, um euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Deckscape – Der Test

Deckscape Der Test Cover
Cover / Foto: Abacusspiele

Diese Rezension schreibe ich mit einem merkwürdigen Gefühl. Letzte Woche hat der Verlag Abacusspiele erst die Kartons der ersten Anlieferung bei Facebook gepostet, Freitag fand ich das Spiel in meinem Briefkasten und heute, zwei Tage später, verfasse ich bereits diese Zeilen. Und das mit einem reinen Gewissen, denn ich selber kann dieses Spiel nur einmal spielen, danach kenne ich die Lösung. Es geht heute wieder mal um ein Escape Room Spiel. Der mittlerweile fünfte Verlag, der seine eigene Umsetzung gefunden hat. Ähnlich wie bei Unlock! besteht dieses Spiel nur aus Karten, aber ohne App-Unterstützung. Also wie bei Exit, aber ohne seltsame Teile und sogar ohne separate Anleitung. Wie uns dieses Spiel gefallen hat, auch im Vergleich zu den bisher bekannten Escape Room Spielen, erfahrt ihr in dieser Rezension. Natürlich komplett spoilerfrei!  

Das Syndikat

Das Syndikat Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Das Cover zeigt einen dubiosen Mafia-Boss auf seinem Thron, mit Augenklappe und Zigarre. Ein Cover wie man es besser nicht machen könnte, um mich von dem Spiel fern zu halten. Nun habe ich es aber dennoch in die Finger bekommen und muss zugeben, dass mich die Gestaltung des Spielcovers von einem interessanten Spiel abgehalten hätte, welches ich tatsächlich gerne wieder auf den Tisch bringe. Auch wenn ich bisher selten um den Sieg mitgespielt hätte. Man stellt sich im Laufe der Partie ein Kartendeck zusammen, aber es ist kein typischer Deckbuilder. Jede Karte kann auf zwei Arten eingesetzt werden, beides hat seine Vor- und Nachteile. Und wie richtige Gangsterbosse, gönnen wir unseren Konkurrenten den Dreck unter den Fingernägeln nicht und versuchen jederzeit ihnen etwas wegzunehmen. Eines vorweg: Es werden keinerlei Kenntnisse mit dem Spiel Der Widerstand benötigt, auch wenn Das Syndikat in der gleichen Welt spielen soll.

Tubyrinth

Tubyrinth Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Logikrätsel eignen sich super als Apps fürs Handy oder Tablet. Wenn einem alleine mal langweilig ist, kann man sich der geistigen Herausforderung stellen. Zum Beispiel komisch vorgeformte Rohre zwischen zwei Wasserleitungen so zu verlegen, dass das Wasser dazwischen fließen kann. Das war wohl auch vermutlich der Initialgedanke für dieses Brettspiel, denn als App habe ich dies bereits häufiger gesehen. Das Männchen mit dem orange-farbenen Bauhelm auf dem Cover erinnert mich direkt an Bob, den Baumeister. Rohre verlegen? “Können wir das schaffen?” – “Yo, wir schaffen das!”. Wir, weil sich in diesem Spiel bis zu sechs Personen beim Rohre verlegen messen können. Auch alleine kann man sich der Herausforderung stellen. Doch wie spaßig ist das und welche Gründe kann es geben, dass man solo nicht doch lieber zur App greift?

In the Year of the Dragon (Jubiläumsausgabe)

In the year of the Dragon Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Stefan Feld war 2007 sehr produktiv. Neben dem hier bereits besprochenen Notre Dame brachte er noch ein weiteres Spiel auf den Markt. Dieses entführt die Spieler nach China, wo sie Im Jahr des Drachen die Rolle eines chinesischen Provinzfürsten einnehmen und mit Hilfe von Gefolgsleuten Wohlstand und Ansehen erlangen wollen. Dabei sind sie immer wieder fürchterlichen Ereignissen ausgesetzt, gegen die sie sich zur Wehr setzen müssen. Wie schon bei Notre Dame, ist auch zu diesem Spiel 10 Jahre später eine Juliläumsedition erschienen. Diese enthält auch alle bisher erschienenen Mini-Erweiterungen zu diesem Spiel aus der bereits vergriffenen alea-Schatzkiste. Als alea-Sammler hatten wir bereits ein Exemplar der alten Version im Schrank stehen. Diese wurde aber von irgendetwas angenagt, der Karton hat sehr darunter gelitten. Wir haben es auf der BerlinCon 2016 erworben, um unsere Sammlung zu vervollständigen, hatten aber das Ziel dieses Exemplar irgendwann zu ersetzen. Daher kam uns diese Jubiläumsausgabe sehr gelegen.

Dice Forge

Dice Forge Cover
Cover / Foto: Libellud

Lange haben wir auf diese Neuheit von Libellud warten müssen, doch nun ist es endlich verfügbar. Oft greifen neue Spiele bekannte Mechanismen auf, erweitern diese oder ändern sie ein wenig ab, um ein neues Spielgefühl zu erzielen. In Dice Forge schmieden wir, wie der Spieltitel bereits verrät, unsere eigenen Würfel. Die Würfel führen uns zu Ressourcen, die wir wiederum einsetzen können, um bessere Würfelseiten oder Karten mit speziellen Effekten zu erwerben. Und das nicht nur, wenn wir am Zug ist, denn jeder Spieler würfelt auch im Zug eines jeden Mitspielers, um Ressourcen bis zum eigenen Zug ansammeln zu können. Nur wer seine Würfelseiten und Karten effektiv kombiniert, wird bei Spielende um den Sieg mitspielen.

Love Letter Big Box

Love Letter Big Box Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

Love Letter wurde 2013 als das erste Mikrospiel in Deutschland bekannt. Nur 16 Karten mit acht verschiedenen Charakteren bieten anhaltenden Spielspaß. Es reichte im Erscheinungsjahr für einen Platz auf der Empfehlungsliste der Spiel des Jahres-Jury. Und seither gab es viele Adaptionen. Anstatt die Gunst der Prinzessin zu gewinnen, kann man sich seit 2014 auf die Suche nach der Schatztruhe im Munhckin-Universum machen, ein Jahr später war der Weihnachtsmann das Objekt der Begierde. In den USA gibt es seit 2015 auch Versionen im Batman-Universum mit dem Joker als wertvollste Karte, im Adventure Time-Universum mit Princess Bubblegum als Hauptpreis und mit einer weiteren Karte, dem goldenen Ring, auch als Hobbit-Version, bei der man mit dem Arkenstein gewinnen kann. Die Aktionen der Charaktere bleiben dabei immer gleich, nur die Optik wird verändert. Diese Versionen haben jedoch noch eines gemeinsam: Sie sind ohne Weiteres nur mit bis zu vier Spielern spielbar. Für Partien mit mehr Spielern brauchte man bisher zwei Ausgaben einer Version  und eine Sonderregel. Doch jetzt gibt es die Erweiterung für bis zu acht Spieler, welche auch Teil der Big Box ist.

Dominion – Ergänzungs-Set Basisspiel / Die Intrige

Dominion Ergänzungsset Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Dominion ist der Inbegriff des Deckbuilding-Spiels. Es wurde 2009 nicht nur zum Spiel des Jahres gewählt, es hat seitdem auch 10 Erweiterungen mit vielen neuen Karten bekommen. Genau wie einen neuen Vertrieb in Deutschland, denn statt über Hans im Glück wird das Spiel nun über ASS Altenburger vertrieben. Durch diesen Wechsel sind einige Erweiterungen sehr rar geworden, da es sie aktuell nicht in einer deutschen Version auf dem Markt gibt. Höchstens auf dem Zweitmarkt, wie z.B. eBay, wo teilweise horrende Preise aufgerufen werden. Leider verzögern sich die Neuauflagen immer wieder, weil der Autor selbst nicht genug bekommt und neue Ideen veröffentlicht. Nach der zehnten Erweiterung Empires, wird es im Herbst überarbeitete Auflagen des Grundspiels und der mittlerweile zur reinen Erweiterung gewordenen Intrige geben, bei denen jeweils sechs Königreichkarten gestrichen und von 7 neuen Königreichkarten ersetzt wurden. Und damit sich Besitzer dieser Ausgaben nicht alles neu kaufen müssen, gibt es die neuen Karten auch als Erweiterung. Aber nicht wie in den USA einzeln, sondern als gemeinsames Erweiterungspack, welches ich hier gerne vorstellen möchte. Dabei ist der Name sehr verwirrend, denn auf der Schachtel steht nichts von Ergänzungs-Set, sondern einfach nur Erweiterung.

Valletta

Valletta Cover
Cover / Foto: Schmidt Spiele

Der Hans im Glück-Verlag bringt meist zwei große Spiele pro Jahr heraus. In Essen eines, welches sich eher an Vielspielern orientiert und in Nürnberg dann ein etwas zugänglicheres für das Familienspiel-Publikum. Im aktuellen Jahrgang war das im Herbst First Class – Unterwegs im Orient Express. Im Frühjahr erschien dann Valletta, ein Spiel von Stefan Dorra. Es handelt sich dabei um ein Deckbuilding-Spiel, wie wir sie im aktuellen Jahrgang gehäuft vorfinden. Um sich davon abzuheben, hat auch dieses Spiel seine Eigenheiten. Die Spieler nutzen die Aktionen ihrer Karten, um Gebäude zu errichten. Diese werden mit Siegpunkten belohnt, aber zu jedem Gebäude gehört auch eine Person, welche direkt auf die Hand des Spielers gelangt. So konkurrieren die Spieler um die Gunst des Großmeister Jean de la Valette und errichten gemeinsam die maltesische Hauptstadt.

Notre Dame (Jubiläumsausgabe)

Notre Dame Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Notre Dame ist nicht nur der Name einer katholischen Kirche im Herzen von Paris, sondern auch der Titel eines der früheren Werke des Spieleautors Stefan Feld. 2007 brachte er gleich zwei Vielspieler-Titel für alea auf den Markt (daneben erschien noch Im Jahr des Drachen). Auch wenn beide Spiele heute eine Durchschnittsbewertung von ungefähr 7.4 bei Boardgamegeek vorweisen können, gewann Notre Dame die Gunst der Kritiker im Erscheinungsjahrgang. Es landete auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres und musste sich beim Deutschen Spielepreis nur gegenüber Die Säulen der Erde geschlagen geben. Vor allem der internationalen Nachfrage haben wir es zu verdanken, dass dieses Spiel 10 Jahre nach der Erstveröffentlichung in einer Jubiläumsauflage erschienen ist. Weder am Material noch am Spielverlauf wurden Änderungen vorgenommen, lediglich etwas mehr gelang in die Verpackung.