Exit – Das Spiel (2.Serie / Mai 2017)

Exit - Das Spiel (Serie 2) Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Über Escape Room-Spiele wurde hier bereits einiges geschrieben. Eines haben dabei alle gemeinsam: Sie sind für eine Spielgruppe nur einmalig spielbar, das Erlebnis ist nach einer Partie vorbei. Ende! Aus! Finito! Einerseits freut man sich, wenn man erfolgreich entkommen konnte. Andererseits weiß man, das war es jetzt auch schon wieder. So ging es uns zumindest nach den ersten drei Teilen der Serie Exit – Das Spiel. Das Autorenpaar Inka und Markus Brand konnte nicht nur uns damit überzeugen, sondern auch die Spiel des Jahres-Jury, welche gleich die drei ersten Teile (Die verlassene Hütte, Das geheime Labor, Die Grabkammer des Pharao) zum Kennerspiel des Jahres 2017 nominiert hat. Doch schon bevor diese Entscheidung bekannt gegeben wurde, hat Kosmos die drei nächsten Teile veröffentlicht. Von diesen möchte ich euch heute berichten. Natürlich wieder komplett ohne Spoiler, um niemanden den Spaß an den Spielen zu nehmen.

Terraforming Mars

Terraforming Mars Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Terraforming Mars wird häufig Hype vorgeworfen, dazu habe ich mich bereits in einer Brettgeschichte geäußert. Heute möchte ich euch dieses Spiel genauer vorstellen. Ich habe es bereits vor der Spiel in Essen im vergangenem Jahr spielen dürfen und hätte es dort am liebsten direkt mitgenommen. Doch anstatt mich anzustellen, habe ich die Zeit am Morgen lieber mit produktiveren Dingen verbracht. Umso mehr freute es mich, dass Anfang des Jahres die Neuauflage erschienen ist, bei der ich direkt als erste Aktion im neuen Jahr zugeschlagen habe. Und seit es hier bei uns ist, landet es wieder und wieder auf dem Tisch. Und nun wurde es auch noch überraschend zum Kennerspiel des Jahres nominiert. Überraschend bezieht sich nicht auf das Spiel als solches, sondern auf die Komplexität und die Verfügbarkeit. Aus meiner Sicht hat die Jury damit das Spiel des aktuellen Jahrgangs nominiert. Es ist derzeit auch in der 3.Auflage wieder verfügbar.

Escape Room – Das Spiel: Funland & Murder Mystery

Escape Room Erweiterungen
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Wie ihr sicher bemerkt hat, liebe ich Escape/Exit-Räume, sowohl im wahren Leben als auch die Brettspiel-Varianten. Die Noris-Variante mit dem Chrono Decoder führte zu einem besonderen Erlebnis, welches mit dem Countdown den Zeitdruck eines realen Escape Rooms am besten realisiert. Die vier Rätsel der Grundbox gab es in drei Schwierigkeitsstufen: Zwei, drei und vier von fünf möglichen Sternen. Die beiden neuen Abenteuer werden in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad mit 3 1/2 Sternen (Welcome to Funland) und 5 Sternen angegeben (Murder Mystery). Jedenfalls sind das die Angaben auf den Boxen, in der App werden merkwürdigerweise andere Bewertungen angegeben. Ich habe lange überlegt, wie ich diese Rezensionen aufbauen kann und dann entschieden, Angaben zu Spielablauf, Spieleranzahl und Glücksfaktor weg zu lassen. Diese sind nämlich analog zum Grundspiel, dessen Rezension ihr hier lesen könnt.

Ein Fest für Odin

Ein Fest für Odin Cover
Cover / Foto: Feuerland Spiele

Man stelle sich vor man vermische Patchwork mit einer Prise Agricola und fügt noch einen Hauch Arler Erde hinzu: Heraus kommt ein großer, dicker, schwerer Karton. Ein Fest für Odin kann veranstaltet werden. Jeder Spieler bietet dabei sein eigenes Festmahl an, um die Wikinger, die ihm in den Runden treu zur Seite stehen und Aufgaben erledigen, zu belohnen. Für die Ausführung dieser Aufgaben müssen die Wikinger entsprechend ausgebildet werden und die Erzeugnisse und Schätze müssen auf dem eigenen Plan regel.konform untergebracht werden. Denn nur wenn die eigene Sippe gute Arbeit verrichtet und man seinen eigenen Besitz erweitert und zur Schau stellt, kann man seinen Einfluss und auch die Einnahmen erhöhen. Das Erwerben, Tauschen, Aufwerten und Unterbringen der Waren ist eine spannende Herausforderung, eingebettet in das interessante Wikinger-Thema.

First Class – Unterwegs im Orient Express

First Class Cover
Cover / Foto: Schmidt Spiele

Der Hans im Glück Verlag begeistert Vielspieler seit mehr als 10 Jahren. Das kann man gut an den Top 10 Platzierungen des Deutschen Spielepreis ablesen. Von 2006 bis 2015 war der Hans im Glück Verlag dort immer vertreten, die meisten Jahre sogar unter den Top 3 und drei Mal hatten sie den Gewinner im Angebot. So zum Beispiel 2014 Russian Railroads vom Autor Helmut Ohley. Dabei muss man seine Arbeiter geschickt einsetzen, die Gleise gewinnbringend verlegen und die Industrie vorantreiben. Nach einem ruhigen Jahr aus Vielspieler-Sicht versuchen Verlag und Autor in diesem Jahr mit einem umfangreichen Kartenspiel wieder zu begeistern. Es wird gerne als das Russian Railroads Kartenspiel gehandelt. Denn auch hier baut man eine Bahnstrecke aus und erweitert die eigenen Züge um weitere Waggons, die man ebenfalls aufwerten kann. Und wieder einmal, um dadurch die meisten Siegpunkte zu ergattern und das Spiel zu gewinnen.

Star Wars Rebellion

Star Wars Rebellion Cover
Cover / Foto: Heidelberger Spieleverlag

Auch wenn diese epische Material-Schlacht erst 2016 veröffentlicht wurde, behandelt sie thematisch die Original-Trilogie der Star Wars Saga. Die Rebellen versuchen Sympathie in der Galaxie zu erlangen um aus ihrem Funken der Rebellion einen Flächenbrand auszulösen und ihre Basis vor dem Imperium geheim zu halten. Das Imperium breitet sich während dessen immer weiter aus, in der Hoffnung die versteckte Rebellen-Basis zu finden und die Rebellen mit ihrer Zerstörung jede Hoffnung zu nehmen und sie zu besiegen. Beide Spieler versuchen durch Einsatz ihrer Anführer in Missionen und durch Bewegung ihrer Einheiten in der Galaxie ihre Siegbedingung zu erreichen.

Dominion – Empires

Dominion Empires Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Geht es um Deckbuilding, kommt mir immer als Erstes Dominion in den Sinn. Eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Und da es 2009 nicht nur die Spiel des Jahres-Jury, sondern auch die Spieler überzeugen konnte, konnte es sowohl Spiel des Jahres werden, als auch den Deutschen Spielepreis abräumen. Bei solch einem Erfolg liegt es auf der Hand lange davon zu zehren und Jahr für Jahr Erweiterungen heraus zu bringen. Einfach ein paar neue Karten, mit dem ein oder anderen neuen Kniff, damit Dominion nicht in Vergessenheit gerät. Daran konnte auch der Wechsel im Vertrieb vom Hans im Glück-Verlag zu ASS Altenburger nichts ändern. Doch umso skeptischer werde ich, ob sich die neuen Erweiterungen überhaupt noch lohnen. Die neunte Erweiterung Abenteuer war zwar nicht schlecht, aber überzeugte nicht mehr komplett. Ob die zehnte Erweiterung sich diesem Trend anschließt oder aus der Reihe fällt, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Dominion – Blütezeit

Dominion Blütezeit Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Seit der Hans im Glück-Verlag keine Dominion-Spiele mehr produziert, sind einige Erweiterungen sehr kostbar geworden. Zu den Erweiterungen Blütezeit, Hinterland und Dark Ages gab es bisher keine Neuauflage, daher war es in letzter Zeit schwer an sie heran zu kommen. ASS Altenburger hat zwar in Aussicht gestellt, dass die Neuauflagen auf deutsch erscheinen, aber immer wieder neu erscheinende Erweiterungen behindern die Umsetzung. Zumindest ist die dritte Erweiterung mit dem Titel Blütezeit nun endlich wieder verfügbar. Wer noch keinerlei Berührung mit dem Grundspiel hatte, sollte sich nun erst einmal folgende Rezension durchlesen. In diesem Text werde ich in erster Linie auf die Neuerungen eingehen, welche diese Erweiterung mit sich bringt.

Pandemic Legacy – Season 1

Pandemic Legacy Cover
Cover/ Foto: Asmodee

An diesem Spiel kam im vergangenen Spiele-Jahrgang kaum ein Vielspieler vorbei, es liegt auf Boardgamegeek.com zu recht schon länger auf Platz 1. Zum Kennerspiel des Jahres 2016 wurde es nominiert, konnte sich aber nicht gegen Isle of Skye durchsetzen. Doch diese Entscheidung wurde schwer kritisiert, denn viele empfinden Pandemic Legacy als das (Kenner-)Spiel des Jahrgangs. Wieder andere meinen, dass man dem typischen Kennerspiel-Publikum kein solches Spiel mit einem grauen Pöppel vorsetzen kann, weil es eben nur begrenzt spielbar ist und eine Spielgruppe erfordert, die sich regelmäßig in gleicher Konstellation trifft. Man kann Pandemic Legacy natürlich auch immer wieder mit anderen Spielern spielen, doch geht dann sicher einiges an Spielspaß und Atmosphäre verloren, wenn man das Spiel und die Geschehnisse für jede Partie neu erklären muss und die neuen Spieler die Entscheidungen anderer Spieler “ausbaden” müssen.

Istanbul – Brief & Siegel

Istanbul - Brief & Siegel Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

Istanbul ist nicht bloß eine türkische Stadt, sondern auch der Name des zum Kennerspiel 2014 ernannten Spiels, bei dem die Spieler zu Händlern auf einem türkischen Basar werden. Mit ihren Gehilfen ziehen sie von Ort zu Ort, um über gewinnbringende Geschäfte an die wertvollen Rubine zu gelangen, Bereits ein Jahr später bekamen die Spieler dann Abwechslung durch die erste Erweiterung rund um Kaffee und Geschenke. Damals schon angekündigt, sollte die Reise mit Brief und Siegel weitergehen und sich das Spielfeld sogar auf 25 Orte erweitern lassen. Nun ist diese zweite Erweiterung im Handel und ihr könnt hier lesen, was ich davon halte. Sowohl die Erweiterung alleine wurde unter die Lupe genommen, als auch die Variante “Der große Basar” mit beiden Erweiterungen. Wer das Grundspiel noch nicht kennt, sollte zunächst diese Rezension lesen.