Ich habe am Montagmittag nach der BerlinCon begonnen diese Zeilen zu schreiben. Eigentlich wäre es für mich zu diesem Zeitpunkt erst zurück nach Braunschweig gegangen, denn die Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Siegertitel zum Spiel und Kennerspiel des Jahres fand in den vergangenen Jahren immer montags statt. Für mich als Pressevertreter war das ideal. Man konnte die BerlinCon zuvor komplett durchziehen und einfach noch den Montag als freien Tag dran hängen. Um die Veranstaltung festlicher zu gestalten entschied sich die Jury dieses Jahr für die Bekanntgabe der Sieger am Samstagabend.
Schlagwort: Kennerspiel des Jahres
Alle Jahre wieder wird den Nominierungen zum Spiel des Jahres entgegen gefiebert. Und auch wenn in diesem Jahr vieles anders ist, so bleibt diese eine Konstante bestehen: Es wird ein Spiel des Jahres und ein Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet, vermutlich auch ein Kinderspiel des Jahres. Beim Kinderspiel führen die vielen Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus zu größeren Problemen, da den Jury-Mitgliedern viele ihrer Mitspieler dadurch nicht zur Verfügung stehen. Doch genau die Kinder sind es, deren Erfahrungen beim Kinderspiel des Jahres den Ausschlag geben. Das sieht beim Spiel/Kennerspiel des Jahres ein wenig anders aus. Die Jury hat vor diesen Einschränkungen ausreichend Zeit gehabt, die Spiele zu sichten und wird daher beide Auszeichnungen vergeben. Es kann allerdings sein, dass einige der ganz aktuellen Titel nicht mehr in die Auswahl gelangt sind, diese würden im kommenden Jahr berücksichtigt. In welchem Rahmen die Verleihung statt finden wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Seit Montag stehen sie fest, die Nominierten in den drei Kategorien Spiel des Jahres, Kennerspiel des Jahres und Kinderspiel des Jahres.
Spiel des Jahres (roter Pöppel)
Empfehlungsliste: Belratti, Dizzle, Imhotep – Das Duell, Krasse Kacke, Reef, Sherlock
Kennerspiel des Jahres (grauer Pöppel)
- Flügelschlag (Feuerlandspiele)
- Carpe Diem (alea, Ravensburger)
- Detective (Portal Games, Pegasus Spiele)
Empfehlungsliste: Architekten des Westfrankenreichs, Das tiefe Land, Newton, Paper Tales
Kinderspiel des Jahres (blauer Pöppel)
- Fabulantica (Pegasus Spiele)
- Go Gecko Go (Zoch Verlag)
- Tal der Wikinger (HABA)
Empfehlungsliste: Bauernhof-Bande, Concept Kids – Tiere, Magic Maze Kids, Monster Match, Monster-Bande, Octopus, Voll verwackelt
Ich habe die Nominierungen nun ein wenig sacken lassen und möchte jetzt auch gerne meinen Senf dazu geben. In komprimierter Form und gespickt mit weiteren Meinungen könnt ihr euch dies gerne ab Freitag bei den Bretterwissern anhören.
Es ist wieder so weit, kommenden Montag werden die nominierten Spiele der SdJ-Jury in den drei Kategorien Spiel, Kinderspiel und Kennerspiel des Jahres bekannt gegeben. In den letzten Jahren hatte ich einen ziemlich guten Riecher dabei, dieses Jahr bin ich mir absolut unsicher. Und auch wenn ich in den vergangenen beiden Jahren bereits geschrieben habe, es wäre schwierig gewesen, war das alles nichts gegen dieses Jahr. Dennoch werde ich nun ein paar Titel nennen und begründen, warum ich mir diese Titel als Nominierte vorstellen könnte. Wer das ganze lieber auf der Tonspur hören möchte, kann sich einfach die aktuelle Bretterwisser-Folge anhören und bekommt direkt noch weitere Meinungen dazu.
An diesem Spiel kam im vergangenen Spiele-Jahrgang kaum ein Vielspieler vorbei, es liegt auf Boardgamegeek.com zu recht schon länger auf Platz 1. Zum Kennerspiel des Jahres 2016 wurde es nominiert, konnte sich aber nicht gegen Isle of Skye durchsetzen. Doch diese Entscheidung wurde schwer kritisiert, denn viele empfinden Pandemic Legacy als das (Kenner-)Spiel des Jahrgangs. Wieder andere meinen, dass man dem typischen Kennerspiel-Publikum kein solches Spiel mit einem grauen Pöppel vorsetzen kann, weil es eben nur begrenzt spielbar ist und eine Spielgruppe erfordert, die sich regelmäßig in gleicher Konstellation trifft. Man kann Pandemic Legacy natürlich auch immer wieder mit anderen Spielern spielen, doch geht dann sicher einiges an Spielspaß und Atmosphäre verloren, wenn man das Spiel und die Geschehnisse für jede Partie neu erklären muss und die neuen Spieler die Entscheidungen anderer Spieler “ausbaden” müssen.
Istanbul ist nicht bloß eine türkische Stadt, sondern auch der Name des zum Kennerspiel 2014 ernannten Spiels, bei dem die Spieler zu Händlern auf einem türkischen Basar werden. Mit ihren Gehilfen ziehen sie von Ort zu Ort, um über gewinnbringende Geschäfte an die wertvollen Rubine zu gelangen, Bereits ein Jahr später bekamen die Spieler dann Abwechslung durch die erste Erweiterung rund um Kaffee und Geschenke. Damals schon angekündigt, sollte die Reise mit Brief und Siegel weitergehen und sich das Spielfeld sogar auf 25 Orte erweitern lassen. Nun ist diese zweite Erweiterung im Handel und ihr könnt hier lesen, was ich davon halte. Sowohl die Erweiterung alleine wurde unter die Lupe genommen, als auch die Variante “Der große Basar” mit beiden Erweiterungen. Wer das Grundspiel noch nicht kennt, sollte zunächst diese Rezension lesen.
Oh man, was waren das für zwei Wochen, die hinter mir liegen?! Jetzt sitze ich schon wieder in einem Hotelzimmer, bereits dem vierten in den letzten 11 Tagen. Nach Paris und Berlin sitze ich heute in Erkrath, einem kleinen Örtchen nahe Düsseldorf und habe viel Zeit die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Doch statt vorne zu beginnen, starte ich heute mit dem Abschluss vom vergangenen Montag, der Pressekonferenz zur Verleihung der Kritikerpreise Spiel / Kennerspiel des Jahres 2016.
Mokka, auch als Türkisch-Arabischer Kaffee bekannt, steht für einen gewürzten Kaffee, der auf besondere Art und Weise aufgegossen und erhitzt wird. Bakschisch, klingt fremd, was genau ist damit gemeint? Das Wort kommt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie Gabe oder Geschenk. Dies sind die beiden Hauptzutaten für die erste der beiden angekündigten Erweiterungen zum Kennerspiel des Jahres 2014 Istanbul. Das Spielfeld wird breiter und eine neue Ware “Kaffee” kommt hinzu. Damit gibt es auch neue Möglichkeiten an die begehrten Rubine zu gelangen. Doch das ist noch nicht alles. Neue Karten sorgen für mehr Abwechslung. Und in der Taverne kann man gegen einen Bakschisch in bestimmter Höhe zusätzliche Optionen nutzen.
Bereits um 4:20 Uhr klingelte am Montagmorgen der Wecker – und das an einem Urlaubstag! Ich wollte jedoch gerne bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Spiel des Jahres dabei sein. Warum eigentlich? Da gibt es viele Gründe: Urlaub war eh bereits genehmigt. Zu Hause wäre ich aufgrund der Verleihung an den PC gebunden gewesen um von der Verleihung zu lesen. Ich sah dies als Möglichkeit, andere Blogger, Verlagsmitarbeiter, Autoren, Jury-Mitglieder etc. kennen zu lernen. Also stand ich früh morgens mit meiner Brötchentüte an Bahnhof in Braunschweig. Die Temperaturen waren angenehm, 23 Grad um die Uhrzeit, da kann man mit leben ;-) Die Freude über das Gewitter am Vortag sollte aber bald nachlassen, auf der Anzeigetafel stand zwar bereits + 5 Minuten, aber das ist man ja bei der Bahn gewohnt. Als ich jedoch erfuhr das ein Teil der ICE-Strecke gesperrt wäre und mir 60 Minuten später Berlin erreichen werden, dazu noch viele Personen in den Zug einsteigen, die gestern Abend schon Berlin erreichen wollten, war ich bereits bedient. Im proppenvollen Zug dann einen Platz am Türeinstieg gewählt, hier hatte ich meine Ruhe und konnte es mir einigermaßen gemütlich machen. Durch die Streckenänderung waren auch bis Berlin kein Halt zu erwarten. Kurz vor 9 Uhr dann endlich Ankunft am Berliner Hauptbahnhof. Eigentlich wollt ich hier gemütlich frühstücken, aber das hatte ich ja bereits auf der Fahrt erledigt.
Als Händler auf einem türkischen Basar von Ort zu Ort ziehen, Geschäfte machen, gemütlich einen Tee trinken oder die Familie bei der Polizeistation einsammeln und bei all dem möglichst an Reichtum in Form von Rubinen gelangen. Das ist Istanbul, Kennerspiel des Jahres 2014 aus dem Hause Pegasus.
Spielmaterial:
Der Spielplan wird aus 16 Kartonplättchen zu einem 4×4-Raster zusammengesetzt. Dafür gibt es eine Startaufstellung für Anfänger sowie weitere vorgeschlagene Konstellationen. Je nach Lage der einzelnen Orte muss die Taktik angepasst werden, um als Erster an die Rubine zu gelangen. Jeder Spieler erhält einen Händler in der gewählten Farbe als dicke Holzscheibe (auf die vor dem ersten Spiel ein Gesicht geklebt wird) und gleichfarbige Gehilfen als dünnere Scheiben ohne Motiv. In jeder Farbe steht auch ein Familienmitglied als länglicher Spielstein zur Verfügung, sowie ein schwarzer und ein violetter Spielstein mit Aufklebern. Zudem gibt es rote Plastiksteine als Rubine, Moscheeplättchen und kleine Bonuskarten. Jeder Spieler bekommt zu dem einen Handkarren mit je vier Warenanzeigern als kleine Holzklötze, aus dem drei Warenreihen zu Beginn herausgelöst werden. Diese können im Laufe des Spiels gegen Lira erworben und wieder eingesetzt werden. Die Lira sind als Geldplättchen aus Karton mit den Werten 1, 5 und 10 verfügbar. Nachfrageplättchen für die Märkte und zwei Würfel komplettieren das Spielmaterial. Es wirkt hochwertig und haltbar.