Ganz schön clever!

Ganz Schön Clever Cover
Cover / Foto: Schmidt Spiele

Würfelspiele sind häufig vom Glück bestimmt. Dabei müssen in der Regel alle Spieler damit leben, wie die Würfel fallen. Doch immer wieder schaffen es Autoren diesen zufälligen Anteil zu minimieren. Nach Noch Mal! im vergangenen Jahr, hat Schmidt Spiele im aktuellen Jahrgang wieder ein Würfelspiel in sein Programm aufgenommen. Die Serie “Klein & Fein” wurde somit um ein weiteres Spiel bereichert, dessen Namen im Spiel oft referenziert wird. Während das Würfelspiel von Inka und Markus die Spieler animiert “Noch Mal!!, “Noch Mal!” und “Noch Mal!” zu rufen, hört man bei Ganz schön clever regelmäßig Aussagen wie “Das war jetzt aber ganz schön clever!”, wenn es einem Spieler gelingt interessante Kettenzüge auszulösen. Und frei nach der Redewendung “schlau wie ein Fuchs”, spielen auch diese intelligenten Tiere eine kleine Rolle.

Aber bitte mit Sahne…

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Denn wie Sahne auf dem Kuchen oder der Zuckerguss auf einem Donut hat es sich der 2015 von Matthias Nagy gegründete Berliner Verlag Frosted Games als Ziel gesetzt, einen zusätzlichen Service für Brettspielverlage und Brettspieler anzubieten. Die Verlagsgründung resultierte aus einer Idee, die dem Verleger schon längere Zeit im Kopf rumgeisterte: Einen Brettspiel-adventskalender mit 24 kleinen Überraschungen für die Adventszeit anzubieten. Es folgte ein Osternest im Folgejahr, doch wurde dies scheinbar kein großer Erfolg, obwohl ich die Idee klasse fand, Brettspiel-Promos zu Ostern zu verstecken und zu suchen. Das folgende Promo-Projekt konnte sich jedoch etablieren und genau darum soll es heute gehen.

Die Städte von Splendor

Die Städte von Splendor Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Für mich ist Splendor noch immer ein exzellentes Spiel, vor allem um Nicht-Spieler an den Spieltisch zu bekommen und dennoch ein Spiel spielen zu können, das erfahrene Spieler dabei nicht zu Tode langweilt. Es ist schnell gespielt, bietet aber ausreichend taktische Tiefe, um nicht belanglos zu wirken. Es hat auch einen hohen Wiederspielreiz, da in jeder Partie die Karten und die Adeligen anders ausliegen und unterschiedliche Herangehensweisen ermöglichen. Da kann man sich schon die Frage stellen, ob solch ein Spiel wirklich eine Erweiterung benötigt. Für die Veröffentlichung haben sich Autor und Verlag immerhin drei Jahre Zeit genommen. Damit erscheint es nicht so, als hätte man auf den erfolgreichen Zug durch die SdJ-Nominierung aufspringen wollen, sondern die neuen Module ohne Zeitnot ordentlich zu Ende entwickelt und ausreichend getestet.

Der Baum – Geister des Waldes

Der Baum Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Ein Spiel, bei dem Bäume im Mittelpunkt stehen, habe ich doch vor gar nicht allzu langer Zeit vorgestellt. Bei Photosynthese werden Samen ausgeworfen, um sie zu Bäumen in drei Größen heran wachsen zu lassen, bevor sie für Punkte abgeholzt werden können. Thematisch wundervoll umgesetzt, ist es vom Anspruch doch etwas höher, denn eigentlich verbirgt sich dahinter ein komplett abstraktes Optimierspiel. Wer ein locker-leichtes Familienspiel zum Thema Bäume sucht, sollte vielleicht einen Blick auf die deutsche Version von L’Arbre werfen. Der Orginaltitel klingt für mich allerdings sehr viel poetischer als das stumpfe Der Baum im Deutschen. Das Spiel dahinter ist jedoch dasselbe, wie das funktioniert und ob das zu gefallen weiß, könnt ihr im Folgenden lesen.

Schöne Kindheitserinnerungen

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Logo / Foto: Brettspielpoesie

Unser Gehirn leistet wirklich gute Arbeit. Nicht nur Videos oder Fotos lassen uns an Geschehens denken, nicht nur materielle Andenken, sondern auch Gerüche oder Geschmäcker. Noch gar nicht lange ist es her, dass die Bretterwisser in ihrer 110. Folge von Spielen erzählten, zu denen sie sich eine Neuauflage wünschen würden. Und Arne nannte Bravo Traube, ein wunder Punkt seiner Kindheit, da er dieses Spiel niemals bekommen hat, obwohl er es doch so sehr haben wollte. Ich habe dieses Spiel als Kind gespielt, kann nicht mehr mit Sicherheit sagen ob ich es selber hatte oder bei Freunden spielen konnte. Und dann schlendern wir vor einigen Wochen ganz entspannt über einen Dorfflohmarkt und plötzlich liegt es da: Bravo Traube! Ich konnte meine Begeisterung kaum verbergen, lies es mir aber nicht nehmen den Preis zu verhandeln und für schlappe 2.50€ konnte ich es mein Eigen nennen.

Mein Traumhaus – Familienbesuch

Mein Traumhaus Familienbesuch Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

Unterschiedliche Spieltitel in verschiedenen Sprachen sind immer so eine Sache. Während das Grundspiel im Original Dream Home benannt wurde, geht der deutsche Titel Mein Traumhaus völlig in Ordnung. Bei der Erweiterung finde ich den Originaltitel jedoch etwas cleverer, als die deutsche Version. Pegasus Spiele hat den Untertitel der Erweiterung mit Familienbesuch nach einem enthaltenen Modul gewählt. Kann man machen, wäre auch völlig in Ordnung, würde man das Original nicht kennen. Denn dort lautet der Untertitel 156 Sunny Street. Dabei stehen die Zahlen 1, 5 und 6 (vermutlich) für die neuen Spielerzahlen, welche durch diese Erweiterung ermöglicht werden. Solche Ideen finde ich einfach großartig! Funktioniert aber auch nur in der englischen Sprache so gut, Sonnenstraße 156 hätte vermutlich nicht dieselbe Wirkung. Für diese Rezension der Erweiterung setze ich die Kenntnis des Grundspiels voraus. Wer diese auffrischen möchte, kann sich gerne meine Rezension dazu durchlesen.

Druids

Druids Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Als ich diese Rezension begonnen habe und über das Spiel nachdachte, stellte ich mir die Frage über die Erwartungshaltung, die ein Spieler gegenüber einem Spiel hat. Schaut man auf das Cover von Druids sieht man eine mystische Person, die mit einigen okkulten Symbolen hantiert. Was das über das Spiel aussagt? Nix, wirklich gar nichts! Zwar bietet die Anleitung eine kurze Hintergrundgeschichte, die Spieler sollen in die Rolle der ersten Druiden schlüpfen und sich mit den fünf Domänen beschäftigen, doch im Spiel werden schlicht farbige Karten mit unterschiedlichen Werten ausgespielt. Dabei ist es völlig uninteressant, ob diese nun für Heilkunde, Gestaltwandlung oder Schöne Künste stehen. Aber das ist in Ordnung, in meinen Augen braucht solch ein kleines Kartenspiel kein richtiges Thema. Auf den ersten Blick erinnert es an Wizard, ein Stichspiel, und wer solche Spiele mag, kann bedenkenlos zu Druids greifen.

Herzensprojekte

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Logo / Foto: Brettspielpoesie

Eigentlich schreibe ich ja nicht viel über laufende Kickstarter-Kampagnen, da ich selbst auch gar nicht sonderlich anfällig für solche Projekte bin. Ist ein Spiel richtig gut, gelangt es häufig hinterher auch in den normalen Handel. Dann ist vielleicht das eine oder andere “Kickstarter-Exclusive” nicht dabei, aber die sind ja oft mehr Schein als sein. Doch heute möchte ich mich gerne zu vier laufenden Projekten äußern. Diese vier könnten kaum unterschiedlicher sein, doch haben sie alle eine Gemeinsamkeit: Es geht um Herzensprojekte rund um Brettspiele.

Schnurrrlock Holmes

Schnurrrlock Holmes Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Es gibt Hundemenschen und es gibt Katzenmenschen, ich gehöre eindeutig zur ersten Kategorie. Mein Körper mag beide nicht, allergische Reaktionen geben mir dies regelmäßig zu spüren. Und hätte dieses Spiel nicht den Namen Holmes im Titel, hätte ich ihm vermutlich gar keine Beachtung geschenkt. Aber Schnurrrlock Holmes: Auf Mauziatys Fährte bietet einfach so tolle Wortspiele, da kam ich nicht dran vorbei. Dahinter verbirgt sich passenderweise ein Deduktionsspiel, welches ich euch im Folgenden vorstellen möchte.

Wo sind all die Schafe hin?

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Logo / Foto: Brettspielpoesie

Als aufmerksamer Leser kann man sich durchaus fragen, warum so lange keine Schafspiele auf diesem Blog im Fokus waren. Dabei haben die Loot-Bilder der letzten Spiel in Essen doch das ein oder andere Schafspiel gezeigt. Diese Spiele haben alle eines gemeinsam: Sie stammen von ausländischen Verlagen. Nur eines der vier Spiele verfügt über eine deutsche Anleitung, die anderen liegen immerhin auf englisch vor, zeigen aber einige Übersetzungsschwächen, wie es leider so oft verkommt bei Spielen asiatischer Verlage. Ich habe länger gehadert, in welcher Form ich sie euch vorstellen kann. Ich möchte nun versuchen, euch mit der heutigen Brettgeschichte einen kleinen Einblick in die Schaf-Spiele der Spiel’17 zu geben. Eine weitere Tendenz erkenne ich darin, dass Schaf-Spiele häufig recht zugänglich für Kinder erscheinen. Ich spiele sie jedoch nur in Gruppen mit Erwachsenen, vor allem, wenn sie nicht explizit als Kinderspiele angepriesen werden.